Fenster Putzen

so geht’s! 

Streifen am Fensterglas. Gibt es eigentlich etwas, das noch nerviger ist?  🤦‍♂️

Da hast du dich schon dazu aufgerafft, deine wertvolle Zeit dem Reinigen schmutziger Scheiben zu widmen. Vielleicht hast du sogar einen Trip in die Drogerie hinter dir.

Es weiß schließlich jeder: Nur die besten Reinigungsmittel bringen wirklich gute Ergebnisse. („Jeder“ liegt in diesem Fall falsch. Aber dazu kommen wir noch …)

Und dann hast du dich – im Schweiße deines Angesichts natürlich – an die Arbeit gemacht.

Das Resultat sah auch ganz gut aus. Bis … Bis die Mittagssonne jede einzelne Schliere am Fensterglas richtig toll in Szene gesetzt hat. Aaargh, stimmts? 😬

Bleib ruhig! Ärgern muss nicht sein.

Und Fenster putzen kann tatsächlich ganz easy gehen – wenn du weißt, wie!

Dafür bin ich hier. Sehen wir uns an, was nötig ist, damit auch deine Fenster streifenfrei sauber werden. Bist du bereit?

Los geht’s mit den drei goldenen Regeln für „glasklares“ Glas.

Regel Nummer 1:

Wähle den richtigen Zeitpunkt: Am besten ist ein kühler, bewölkter Tag und eine Uhrzeit, bei der die zu putzenden Fenster sich im Schatten befinden. So verhinderst du, dass Seifenwasser und Glasreiniger direkt auf der Scheibe trocknen und dabei unschöne Muster hinterlassen. Aha, darum macht Oma auch einen Frühjahrs- und keinen Sommerputz! Raumpflege-Experten meinen übrigens, dass es im Normalfall völlig ausreicht, Fenster nur ein bis zwei Mal im Jahr zu putzen. Und statt einen großen Fensterputztag einzulegen, kannst du auch langsam vorgehen und dir die Fenster Raum für Raum vornehmen.

 

Regel Nummer 2:

Bessere Putzmittel sorgen NICHT für mehr Klarheit! Du brauchst nicht zum Luxusprodukt aus dem gehobenen Supermarkt der Wahl greifen. Schau dich stattdessen in deiner eigenen Küche um. Hier findest du höchstwahrscheinlich schon alles, was du brauchst.

Der perfekte Glasreiniger besteht aus:

Einer halben Tasse weißem Haushaltsessig

Zwei Tassen Wasser

Einer ¼ Tasse Reinigungsalkohol (70 %)

Misch diese Zutaten, fülle sie in eine Sprühflasche – und fertig! Dieser hausgemachte Glasreiniger ist ungiftig und chemiefrei und darum viel besser für dich und die Umwelt als gekaufte Putzmittel. In diesem Artikel geht es übrigens darum, warum du ruhig mehr Reinigungsmittel selber machen darfst.

 

Regel Nummer 3:

Die richtige Ausrüstung macht einen Riesenunterschied! Du brauchst:

  • Eine Sprayflasche, damit du den Glasreiniger besser dosieren kannst. Und die Flüssigkeit bleibt da, wo du sie hinsprühst, bis du sie wieder abwischst. Das bedeutet: Weniger tropfen oder rinnen – und sauberere Fenster!
  • Ein weiches, sauberes Mikrofaser-Reinigungstuch oder einen Schwamm
  • Ein Handtuch oder Papiertücher, die nicht fusseln (billige Marken sind leider meist nicht so stabil. Unbedingt vorher testen!)
  • Einen Gummi-Abzieher (optional): Bei kleinen Fenstern ist der Gummi-Abzieher eher unpraktisch; bei größeren Glasflächen kann er aber durchaus sinnvoll sein. Achte darauf, dass die Gummiklinge sauber, gerade und nicht eingerissen oder verbogen ist. Außerdem musst du die Gummiklinge bei der Verwendung regelmäßig abtrocknen.

Und was ist mit Zeitungspapier?

Ja, unsere Großeltern und Eltern haben schon ihre Gründe dafür, dass sie Zeitungspapier gerne für die Fensterreinigung verwenden.

Denn Zeitungspapier ist stabil und löst sich nicht auf, wenn es nass wird. Es fusselt auch nicht – so wie viele billige Papiertücher das tun. Trotzdem zerkratzt Zeitungspapier das Fensterglas nicht. Aber Achtung: Kontrolliere vorher, ob das Nachrichtenblatt auch keine Tinte hergibt. Halte es dazu einfach eine Minute lang (oder sogar noch länger) in der Hand. Wenn deine Finger danach nicht tintenschwarz sind, kannst du das Papier mit gutem Gewissen für deine Fenster verwenden.

Allerdings saugen Mikrofasertücher Wasser besser auf als Zeitungspapier. Sie können auch einfach in die Waschmaschine geworfen werden. Wenn du also keine alte Zeitung zuhause herumliegen hast, musst du für den Fensterputz-Tag auch keine kaufen!

Warum entstehen manchmal Schlieren am Glas?

Vielleicht ist der Tag zu sonnig oder zu warm – und das Reinigungsmittel trocknet darum zu schnell?

Oder du verwendest zu viel Reinigungsmittel oder Seife, was Rückstände auf dem Glas hinterlässt.

Möglicherweise hast du den Fensterrahmen nicht gut abgestaubt, und dieser Staub hat sich nun mit Wasser und Seife zu einer zähen, schmutzigen Lauge verbunden?

Vielleich gibt das Zeitungspapier Tintenreste ab.

Oder der Abzieher hat eine kaputte oder verformte Gummiklinge.

Möglicherweise ist das Wasser in deinem Haus oder deiner Wohnung zu hart. Sehr kalkhaltiges Wasser hinterlässt nämlich Mineralienrückstände, wenn es trocknet. Das kennst du bestimmt als die unbeliebten Kalkflecken. Abhilfe schafft in diesem Fall destilliertes Wasser statt Leitungswasser.

Einen letzten Grund können die lästigen Streifen noch haben: Könnte es sein, dass du einfach noch nicht genug Fensterputz-Praxis gesammelt hast? Wie in so vielen anderen Bereichen gilt auch hier: Übung macht den Meister. Du wirst sehen, je öfter du dich an die Glasscheiben wagst, desto besser wird auch das Resultat!

So, jetzt wird’s ernst. Wie reinigst du nun deine Fenster – Schritt für Schritt?

Erst mal geht es darum, die Fenster innen vom gröbsten Schmutz zu befreien.

Leg den Bereich unter dem Fenster mit einem großen Handtuch aus, damit keine Seifenlauge auf den Boden tropft.

Dann füllst du einen Eimer mit sauberem, kühlem Wasser und gibst etwas flüssiges Geschirrspülmittel hinzu. Mit dieser Seifenmischung wascht du deine Fenster vor, wenn sie sehr schmutzig sind. Aber Achtung: Wenige Tropfen Spülmittel reichen völlig aus. Zu viel davon – und was passiert? Bingo: Es gibt Streifen!

Tauche ein sauberes Mikrofaser-Tuch oder einen Schwamm in das Seifenwasser und wische damit über die Oberfläche des Fensters. Oben anfangen und nach unten vorarbeiten, bitte!

Entferne auch Schmutz und Staub von den Fensterrahmen und von der Fensterbank.  

Nun kommt die eigentliche Glasreinigung. Dazu besprühst du das Fenster gründlich mit der vorbereiteten Wasser-Essig-Lösung (oder mit einem gekauften Putzmittel). Sprüh diese ruhig großzügig auf!

Jetzt nimmst du ein sauberes, flusenfreies Handtuch und trocknest das Fenster ab; mach dabei eine S-förmige Bewegung. Alternativ kannst du ein Mikrofasertuch oder saubere Küchentücher verwenden – oder altes Zeitungspapier.

Wenn Schmutz oder Streifen übrig bleiben, einfach noch einmal sprühen und trocknen. Schmutzige Fenster brauchen meist zwei Putzdurchgänge.

Ein schlauer Tipp: Vorhänge am Fensterputztag gleich mitreinigen! Damit sorgst du rundherum für mehr Sauberkeit. Und: Wenn du die Vorhänge abnimmst, hast du mehr Platz, um deine Fenster gründlich zu putzen

Fenster außen reinigen

Top-Tipp: Wisch die Innenseite deiner Fenster horizontal und die Außenseite vertikal ab. Wenn du danach Schlieren erkennst, weißt du gleich, ob sie sich innen oder außen befinden.

Grundsätzlich sind die Schritte für die Innen- und Außenreinigung gleich – mit dem Unterschied, dass wir bei den Außenfenstern meist mit mehr Schmutz zu kämpfen haben.

Bereite die Vorwasch-Lösung aus kühlem, sauberem Wasser und einigen Tropfen Spülmittel vor.

Wasche die Fensterscheiben mit der Seifenmischung vor oder spüle den schlimmsten Schmutz mit einem Gartenschlauch ab. Ist das Fenster zu hoch oben, kannst du einen Teleskop-Fensterwischer verwenden.  

Besonders hartnäckigem Schmutz (zum Beispiel Vogeldreck) sagst du mit Essigwasser den Kampf an. Sprühe deine selbst gemachte Reinigungslösung großzügig auf und lass sie einige Minuten einwirken. Du kannst auch versuchen, Schmutz mit einem weichen Schwamm wegzurubbeln. Achtung: Nimm weder Stahlwolle noch harte Putztücher – die zerkratzen deine Fenster. Und Kratzer sind noch schlimmer als Schlieren, richtig?

Jetzt kannst du mit der Essig-Wasser-Lösung oder mit einem herkömmlichen Reinigungsmittel den Feinschliff machen. Aufsprühen und mit einem Tuch oder Papier abwischen – oder mit einem Gummi-Abzieher arbeiten.

 

Tipps für die Verwendung des Gummiabziehers

  • Geh von oben nach unten vor.
  • Wische den Abzieher mit einem sauberen, trockenen Handtuch ab; und zwar jedes Mal, wenn du unten angelangt bist.
  • Achte darauf, dass du in geraden Bahnen vorgehst.

 

Bei der Vorwäsche widmest du dich am besten auch den Fensterläden: Mit einem Schwamm oder Mikrofasertuch säubern, indem du jede Lamelle abwischst und ggf. auch abtrocknest.

Auch die Insektengitter – wenn du welche hast – wollen sauber gemacht werden. Ganz einfach so: Mit klarem Wasser abspülen, mit der Essig-Wasser-Mischung besprühen und mit klarem Wasser nachspülen. Gründlich trocknen lassen, bevor du die Gitter wieder ins Fenster einsetzt.

 

Und jetzt?

Na, ist doch logisch: Gemütlichen Sessel zum Fenster ziehen, hinsetzten, streifenfreie Aussicht genießen. Viel Spaß dabei!